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Perfekt Bewerben im englischsprachigen Ausland

Bewerbung an einer ausländischen Universität

Bestandteile einer Bewerbung

An dieser Stelle möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die typischen Bestandteile einer Bewerbung an einer ausländischen Universität geben. Dazu zählen:

1. Letter of Reference
2. Transcript
3. Personal Statement / Application Essay
4. Study Proposal
5. CV (curriculum vitae)

Diese müssen nicht immer alle für eine Bewerbung erforderlich sein und die Aufzählung erhebt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn jede Universität verlangt ihre individuellen Unterlagen. Deshalb ist es im Vorfeld extrem wichtig, sich genau über die Modalitäten der Bewerbung beim Akademischen Auslands­amt der Universität Mannheim und der Universität, an der man sich bewerben möchte, selbst (dortiges Admission Department) zu informieren.

Im folgenden finden Sie nähere Erläuterungen und Gestaltungs­tipps zu den oben genannten Dokumenten. Außerdem geben wir Ihnen abschließend noch ein paar nützliche Hinweise zum Schreiben von Essays.
 

1. Letter of Reference

ist ein Zeugnis / Empfehlungs­schreiben eines Professors, das möglichst persönlich und aussagekräftig sein sollte, d.h. es sollte etwas über den Studierenden, seine Leistungen und auch seinen Charakter aussagen. In der Regel werden zwei Empfehlungs­schreiben verlangt.
 

2. Transcript

ist eine Übersicht aller bisher besuchten Lehr­veranstaltungen und der dort erbrachten Leistungen. Sie erhalten es beim Studien­büro.
 

3. Personal Statement / Application Essay

ist Ihr Bewerbungs­schreiben an die Universität, eine Art Werbung in eigener Sache.

Ziel ist die ansprechende Darstellung Ihrer Person, d.h. Ihres Charakters, Ihrer Einstellungen und Ziele, die durch Noten nicht widergespiegelt werden können. Dieses Schreiben ist Ihre persönliche Visitenkarte. Machen Sie die Leser neugierig! Heben Sie sich von der Masse ab! Verfassen Sie einen spannenden Text, den man gerne bis zum Ende liest und der ein umfassendes Bild vermittelt! Tipps dazu finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Inhaltlich können die folgenden Fragen Hilfestellung für ein Brainstorming vorab bieten:

  • Gibt es Besonderheiten und/oder außergewöhnliche Erlebnisse in Ihrem Leben, die Sie in Ihrer Studien­wahl beeinflusst haben?
  • Wann wurde Ihr Interesse an dem Studien­gang geweckt?
  • Wie wurden Sie darauf aufmerksam?
  • Welche Ziele haben Sie für Ihre berufliche Karriere?
  • Hatten Sie ein schlimmes oder außergewöhnliches Ereignis zu meistern?
  • Welche Ihrer Charakteristika könnten für einen späteren Erfolg von Bedeutung sein?
  • Welche besonderen Talente und Fähigkeiten haben Sie?
  • Welche Vorteile haben Sie gegenüber Ihren Mitbewerbern? Welche zwingenden Gründe können Sie anführen, damit man sich für Sie entscheidet?
  • Gibt es in Ihrem Lebens­lauf Lücken oder Ungereimtheiten? Können Sie nachvollziehbare Begründungen hierfür liefern?

Da Selbstdarstellung nicht immer eine einfache Sache ist, kann es auch hilfreich sein, Freunde und Verwandte um eine Einschätzung zu bitten.
 

4. Study Proposal

ist Ihre nachvollziehbare und überzeugende Begründung für ein Studium an der jeweiligen Universität in dem gewünschten Studien­fach und die Darstellung des erwarteten Nutzens dieser Entscheidung für Ihre Zukunft.

Ziel muss es sein, den Verantwortlichen zu vermitteln, dass deren Angebot optimal zu Ihren Vorstellungen passt, aber auch, dass Sie gut zu der jeweiligen Hochschule passen. Dazu ist es wieder sehr wichtig, sich im Vorfeld über die Universität, die Kurse, die Professoren, die Bibliotheken etc. zu informieren. Es kann z. B. auch von Vorteil sein, wenn Sie sich auf einen Professor berufen können, der an der jeweiligen Hochschule gelehrt oder studiert hat. Stellen Sie solche Bezüge her! Seien Sie kreativ!

Wichtig für die Begründung ihrer Entscheidung sollten Argumente wie der Ruf und das Lehr­angebot der Universität oder auch berühmte Forscherpersönlichkeiten und nicht so sehr die Lage und das vielleicht immer gute Wetter sein. Deshalb schreiben sie auf jeden Fall für jede Universität eine eigene Begründung, denn Serienbriefe werden an dieser Stelle sofort negativ auffallen. Tipps zur Formulierung finden sie hier.
 

5. Curriculum vitae

(kurz CV) steht für den Lebens­lauf, der im angloamerikanischen Sprachraum in umgekehrt chronologischer Reihenfolge geschrieben wird.

Inhaltlich sollte er im Kopf die persönlichen Daten, d. h. Name, Anschrift, (seriöse!) E-Mail-Adresse und Telefonnummer enthalten und danach durch Unterpunkte gegliedert werden. Üblicherweise beginnt man mit der Universitäts­laufbahn (education) und lässt die Schullaufbahn komplett raus. Mögliche Unterpunkte entnehmen Sie am Besten diesem Beispiellebens­lauf. Und hier sind zwei weitere Beispiele.

Formal gibt es eigentlich keine Auflagen. Man sollte darauf achten, dass der Name ganz oben gut sichtbar hervorgehoben ist und direkt ins Auge sticht, damit der Lebens­lauf in der Masse der Schreiben wiederzufinden ist. Dabei ist es egal, ob man den Kopf und die Unterpunkte zentriert oder linksbündig schreibt. Tipps für eine übersichtliche Form und gute Lesbarkeit:

  • Benutzen Sie eine gebräuchliche, gut lesbare Schriftart, wie z. B. „Helvetica“.
  • Heben Sie Dinge ggf. durch Unterstreichen oder Fettdruck hervor, aber vermeiden Sie kursive Schrift.
  • Die Unterpunkte sollten sich z. B. durch Großbuchstaben voneinander abheben.
  • Datumsangaben sollten alle linksbündig stehen.
  • Aufzählungen sollten durch Gedankenstriche oder Punkte gegliedert werden.

 

Wie schreibe ich ein erfolgreiches Essay?

Ein Essay besteht aus den drei Teilen: Einleitung, Mittelteil und Schluss. Die Einleitung ist der wichtigste Teil. Er soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken und zugleich einen Überblick über den Inhalt des Essays geben. Lassen Sie sich einen guten Aufhänger für Ihre „story“ einfallen! Sie könnten z. B. mit einem Erlebnis aus Ihrer Jugend oder ähnlichem einsteigen, das Sie zur Wahl Ihres Studien­gangs bewogen hat. Das Ganze kann durchaus auch etwas dramatisch sein, sollte jedoch nicht theatralisch werden. Oder stellen Sie eine Frage in den Raum, die in Ihrem Essay beantwortet wird. Der Mittelteil bildet den größten Teil Ihrer Ausführung. Er sollte informativ und überzeugend geschrieben sein und die Inhalte ggf. auch mit Beispielen belegt werden. Mit dem Schlussteil beenden Sie Ihr Essay, z. B. mit einer Referenz auf den Anfang.

Die Wichtigkeit eines solchen Essays sollte nicht unterschätzt werden. Im amerikanischen Universitäts­alltag müssen Sie unter Umständen sehr viel mehr Essays schreiben als in Deutschland, so dass Ihrem Schreibstil einige Bedeutung zukommt. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Essay gut lesbar ist. Vermeiden Sie insbesondere lange Sätze und unnötige Verkomplizierungen. Verwenden Sie aussagekräftige Begriffe und Formulierungen, verzichten Sie auf umgangssprachliche Worte wie nice oder like. Außerdem ist es ratsam, Themen wie Politik und Religion, die zu Kontroversen führen könnten, nicht zu erwähnen. Sie brauchen sich übrigens nicht für Ihr Englisch oder die Tatsache, dass sie kein Muttersprachler sind, zu entschuldigen. Allerdings sollten Sie Ihre Essays von einem Muttersprachler korrigieren lassen, weil vor allem bei der Wortwahl durchaus einige Fehler gemacht werden können.

Weitere Tipps in englischer Sprache finden Sie hier, zwei Beispiele für ein Personal Statement / Application Essay hier. Aber bitte nicht kopieren, denken Sie an das oben Gesagte! Sollten Sie sich für einen Kurs zum Thema interessieren, finden Sie entsprechende Angebote zum Beispiel unter www.dai-heidelberg.de.