Die Qualifikationsziele des Bachelor-Studiengangs Volkswirtschaftslehre
Die Qualifikationsziele des Studiengangs sind in § 1 (2) der Prüfungsordnung knapp wie folgt zusammengefasst: „Durch die Prüfung soll festgestellt werden, ob der Kandidat die Zusammenhänge des Faches überblickt, entsprechend seinem angestrebten Abschluss wissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse anwenden kann und berufspraktische Fertigkeiten erworben hat.“ Diese Formulierungen beinhalten eine Vielzahl von fachlichen und personalen Kompetenzen, die Absolventinnen und Absolventen mit dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums erworben haben:
Der volkswirtschaftliche Bachelorstudiengang ist in erster Linie darauf ausgerichtet, fachliches Wissen in der zeitlich möglichen Breite und Tiefe zu vermitteln. In der Vermittlung, Erklärung und Vernetzung von Fachwissen, teilweise auch über die VWL hinaus, liegt der Schwerpunkt aller Vorlesungen des Studiengangs, aber auch der Schwerpunkt des begleitenden Selbststudiums. Folglich können Absolventen ein breites und integriertes Wissen und Verstehen der wissenschaftlichen Grundlagen der Volkswirtschaftslehre nachweisen. Absolventen verfügen über ein kritisches Verständnis der wichtigsten Theorien, Prinzipien und Methoden der Volkswirtschaftslehre und sind in der Lage ihr Wissen eigenständig zu vertiefen. Ihr Wissen und Verstehen entspricht dem Stand der lehrbezogenen Fachliteratur und reicht in einzelnen Spezialisierungen an den aktuellen Stand der Forschung heran. Je nach Umfang eventuell gewählter interdisziplinärer Veranstaltungen ist die Breite und/
Absolventen sind in der Lage, ihr Wissen und Verstehen anzuwenden und Problemlösungen und Argumente in dem bzw. den gewählten Fachgebiet(en) zu erarbeiten und weiterzuentwickeln. Diese Kompetenzen werden insbesondere im Rahmen von Übungsveranstaltungen und Seminaren, der mündlichen Diskussion in Vorlesungen, Hausarbeiten sowie der Bachelorarbeit vermittelt. Absolventen sind in der Lage, relevante Informationen zu sammeln, zu bewerten und zu interpretieren und – insbesondere in den vertieft studierten Bereichen – daraus auch in komplexeren Situationen und in Arbeitsgruppen wissenschaftlich fundierte Urteile, Lösungsansätze und Entscheidungen abzuleiten, die in begrenztem Umfang gesellschaftliche und ethische Erkenntnisse und Belange mitberücksichtigen. Im Rahmen von Seminararbeiten und der Bachelorarbeit sowie durch das Modul „Wissenschaftliches Arbeiten“ haben sie gelernt, Forschungsfragen zu definieren, relevante Begriffe zu operationalisieren, Forschungsmethoden anzuwenden und ihre Ergebnisse darzustellen; sie sind mit den Grundsätzen guter wissenschaftlicher Praxis vertraut.
Absolventen sind in der Lage, fachbezogene Positionen und Problemlösungen zu formulieren und argumentativ zu verteidigen, Konflikte zu bewältigen und sich professionell mit Fachvertretern und mit Laien über Informationen, Ideen, Probleme und Lösungen auszutauschen. Diese Kompetenzen werden insbesondere im Rahmen von Seminaren, der mündlichen Diskussion in Vorlesungen, des optionalen Praktikums sowie der Bachelorarbeit vermittelt und geübt.
Jeder Studierende muss die im Spezialisierungsbereich gewünschte Veranstaltungskombination vor dem Hintergrund des (vorwiegend außerhalb der Wissenschaft liegenden) angestrebten Berufsfelds im Rahmen einer verpflichtenden Beratung von einem Professor genehmigen lassen (§ 13 der Prüfungsordnung). Dabei wird u. a. auch auf den im Leitbild verankerten Anspruch der Universität verwiesen, Führungskräfte für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft auszubilden. Die Fachstudienberatung unterstützt die Studierenden beim Prozess der Zielfindung und -formulierung. Absolventen verfügen somit über ein (erstes) berufliches Selbstbild, basierend auf ihren identifizierten Werten, Eigenschaften und Motivationen. Sie haben gelernt, zur Realisierung der für das angestrebte Berufsfeld benötigten Kompetenzen die großen Freiräume der individuellen Studiengestaltung insbesondere curricular, aber auch extra-curricular zu nutzen.
Zahlreiche Teilgebiete der VWL, wie bspw. Bildungs-, Umwelt- oder Gesundheitsökonomik, haben unmittelbaren Gesellschaftsbezug. Im Verlauf ihres Bachelor-Studiums erwerben die Studierenden nicht nur ausgeprägte analytische und kritische Denkfähigkeiten, sondern lernen zwischen individuellen und gesellschaftlichen Optimierungen zu unterscheiden. Sie verstehen, wie Entscheidungen einzeln und kollektiv gefällt werden, welche Limitierungen dabei gelten und welche – auf der Makroebene erheblichen – Konsequenzen Entscheidungen haben können. Als Mitglieder der demokratisch verfassten Universität und ggf. studentischer Initiativen nehmen sie an Wahlen und an in sachkundigem und respektvollem Dialog ausgestalteten Prozessen der Willensbildung teil. Zudem können sie bereits während ihres Studiums in verschiedenen Funktionen Verantwortung für ihre Kommilitonen übernehmen. Die Absolventen sind somit befähigt, gesellschaftliche Prozesse unter Beachtung der demokratischen Grundwerte kritisch, reflektiert und im Bewusstsein ihrer Verantwortung aktiv mitzugestalten.
Verpflichtender Bestandteil der volkswirtschaftlichen Ausbildung ist die Vermittlung von tiefergehenden Kompetenzen in den Bereichen Datenerhebung, -sammlung, -aufbereitung, -verarbeitung und -präsentation, was auch spezifische Programmierkenntnisse, bspw. in der Sprache R, beinhaltet. Absolventen haben zusätzlich fakultativ durch die Teilnahme an entsprechenden Veranstaltungen breitere Softwarekenntnisse, Programmierfertigkeiten sowie spezifische Schlüsselqualifikationen erworben. Studierende können als Versuchspersonen am von der Abteilung betriebenen Experimentallabor mLab an verhaltensökonomischen Experimenten teilnehmen oder im Rahmen von Lehrveranstaltungen selbst Grundlagenkompetenzen zur Gestaltung und Durchführung solcher Experimente erwerben.
Kompetenzen, die außerhalb des Curriculums erworben werden können, basieren insbesondere auf der Mitwirkung in einer der zahlreichen, von der Universität geförderten studentischen Initiativen und/