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Informationen für Studierende und Studien­interessierte

  • Finanz­wissenschaft

    Was ist Finanz­wissenschaft?

    Die Finanz­wissenschaft beschäftigt sich mit dem staatlichen Handeln und dessen Aus­wirkungen auf Markt­teilnehmer (z.B. Personen oder Unter­nehmen) und Gesellschaft. Der Staat umfasst eine Vielzahl von Akteuren, z.B. die Bundes­regierung, Länder und Gemeinden, Sozial­versicherungen, die dafür sorgen, dass man bei Krankheit oder im Alter nicht um sein Über­leben fürchten muss, und auch öffentliche Unter­nehmen wie Deutsche Bahn und Deutsche Post.

    Die Größe des staatlichen Sektors in Deutschland ist beachtlich: Sie entspricht knapp der Hälfte aller in Deutschland produzierten Waren und Dienstleistungen. Zur Finanzierung erhebt der Staat Steuern und Gebühren, die wir alle kennen und häufig zahlen: die Mehrwertsteuer von 19% bei den meisten Einkäufen, die Lohnsteuer, wenn man Arbeits­einkommen erzielt, Steuern auf Unter­nehmens­gewinne oder Mineralöl- und Tabaksteuern.

    Die Aufgabe der Finanz­wissenschaft ist es, die Aus­wirkungen der Vielzahl staatlicher Maßnahmen zu analysieren und zu bewerten, um so den Politikern Handlungs­empfehlungen für eine Verbesserung der Lebens­situation der Menschen in Deutschland und anderen Ländern zu geben. Einige Beispiele mögen das verdeutlichen:

    • Mit Steuereinnahmen finanz­iert der Staat öffentliche Güter (wie z.B. Straßen, Schulen oder Schwimmbäder) und auch direkte Zahlungen wie z.B. Arbeits­losengeld, BaFöG oder auch Subventionen für Unter­nehmen. Diese Zahlungen verändern die Lebens­qualität und beeinflussen, wie Menschen sich verhalten. Beispiele für Forschungs­fragen, an denen Finanz­wissenschaft­ler an der Universität Mannheim aktuell arbeiten, sind: Brauchen wir aufgrund steigender Ungleichheit höhere Steuersätze auf die höchsten Einkommen? Arbeiten die Menschen mehr oder weniger, wenn die Einkommenssteuer erhöht wird? Wandern Unter­nehmen ins Ausland ab, wenn die Unter­nehmens­steuer in Deutschland erhöht wird?
    • Der Länder­finanz­ausgleich soll in Deutschland dafür sorgen, dass Menschen in allen Bundes­ländern vergleichbare Lebens­verhältnisse vorfinden. Immer wieder wird jedoch diskutiert, ob es gerecht und effizient ist, dass Geberländer im Finanz­ausgleich wie Baden-Württemberg, Bayern oder Hessen Beträge in Milliardenhöhe an andere Länder zahlen. Auch auf Europäischer Ebene stellen sich viele finanz­wissenschaft­liche Fragen: Sollten wir Griechenland die Schulden teilweise erlassen? Wie wäre die Krise verlaufen, wenn es eine Europäische Arbeits­losen­versicherung gegeben hätte? Finanz­wissenschaft­ler an der Universität Mannheim beraten in solchen Fragen u.a. die Bundes­regierung und die Europäische Kommission.
    • Studien­gebühren sind bei öffentlichen Hochschulen in Deutschland fast nirgendwo mehr im Einsatz. Das sollte dazu führen, dass auch Personen mit niedrigen Einkommen (der Eltern) eher studieren. Im Vergleich zu anderen Ländern gibt es in Deutschland aber einen engen Zusammenhang zwischen dem Bildungs­abschluss (und damit dem Einkommen) der Eltern und dem der Kinder und daher eine relativ geringe Studien­neigung in Haushalten mit geringem Bildungs­abschluss bzw. Einkommen. Warum ist das so, und lässt sich das ändern?
    • Die Größe des staatlichen Sektors unter­scheidet sich zwischen den Ländern beträchtlich. In manchen Staaten wie Großbritannien und den USA hat der Staat eine geringere Größe als in Deutschland, in anderen Staaten (Skandinavien, Frankreich) ist es umgekehrt. Warum ist das so und wie beeinflusst das die Menschen? Eine erste Antwort liegt darin, dass z.B. in den USA private Institutionen wie Kirchen und andere karitative Organisationen Funktionen übernehmen, die bei uns der Staat ausübt. Deren Leistungen sind aber nicht äquivalent: Es besteht kein Rechts­anspruch darauf und die Ziele dieser Institutionen mögen anders sein. Interessant ist aber auch, dass gerade in den USA Personen mit relativ niedrigem Einkommen häufig nicht für eine Ausdehnung des Staates sind, obwohl sie vermutlich ihren Lebens­standard dadurch verbessern könnten.

    Finanz­wissenschaft zu studieren lohnt sich: Man kann an interessanten und relevanten Fragestellungen arbeiten und Erfahrungen in der Politik­beratung sammeln. Zur Beantwortung dieser Fragen bedienen sich Finanz­wissenschaft­ler einer Vielzahl zur Verfügung stehender theoretischer und empirischer Methoden – von partiellen zu allgemeinen Gleichgewichts­modellen, von der Analyse existierender Datensätze über (Feld- oder Labor-) Experimente hin zu Simulations­modellen. Auch deshalb sind Finanz­wissenschaft­ler nicht nur an Universitäten sondern auch in Unter­nehmen, Versicherungen, Banken und Ministerien begehrt und häufig anzutreffen.

    Mannheim ist einer der führenden Standorte für Finanz­wissenschaft in Deutschland: Fünf Professoren beschäftigen sich mit finanz­wissenschaft­lichen Fragen, wie den oben beschriebenen und sind sowohl in wissenschaft­licher Forschung führend als auch in der Politik­beratung anzutreffen. Studierende der Finanz­wissenschaft werden bereits frühzeitig an aktuelle Forschungs- und Politikfragen herangeführt und arbeiten an Lösungs­möglichkeiten mit, z.B. im Rahmen von Bachelor- und Master­arbeiten.

    Finanz­wissenschaft­ler an der Universität Mannheim:

    Professor Eckhard Janeba

    Professor Arthur Seibold

    Professor Han Ye

  • Studien­beratung

    Eine Studien­beratung kann im Rahmen der Sprechstunde von Prof. Janeba erfolgen. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Bitte machen Sie einen Termin aus und bringen Sie hierzu bitte das entsprechende Formblatt und eine vollständige (geplante) Kursaufstellung für den Wahl­bereich mit ECTS-Punkten mit.

  • Bachelor­arbeiten

    Hier finden Sie die Richtlinien des Lehr­stuhls zur Betreuung einer Bachelor­arbeit.

  • Seminararbeiten

    Unser Leitfaden enthält grundlegende Anforderungen, die beim Erstellen von Seminararbeiten wichtig sind. Er gilt, abgesehen von der Seitenzahl, auch als Orientierung für Bachelor­arbeiten. Nutzen Sie diese Informationen, um erfolgreiche ihre eigene Seminararbeit zu verfassen!

    Leitfaden

  • Gutachten

    Damit Sie vom Lehr­stuhl ein Gutachten für Ihre Bewerbung in ein Master-Programm ausgestellt bekommen können, müssen vorab bestimmte Kriterien erfüllt sein und Unter­lagen abgegen werden. Die wichtigsten Informationen finden Sie in unserem Infosheet zum Download.

    Infosheet

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