Urbanisierung und Gentrifizierung führen zu rapide steigenden Immobilienpreisen und sich verändernden Bevölkerungsstrukturen in deutschen und europäischen Städten. Während die Ungleichheit innerhalb von Vierteln abnimmt, steigt sie zwischen einzelnen Stadtteilen. Warum kommt es zu solch markanten Verschiebungen und welche politischen Maßnahmen können diese Ungleichheiten abfedern? Zur Erforschung dieser Fragen erhält Sebastian Siegloch, Professor an der Abteilung Volkswirtschaftslehre und Forschungsbereichsleiter „Soziale Sicherung und Verteilung“ am ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, einen prestigereichen Starting Grant vom Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC) in Höhe von 1,5 Millionen Euro über fünf Jahre. Die Gelder fließen aus dem Programm Horizon 2020 der Europäischen Union.
„Der Preisdruck auf dem Immobilienmarkt ist ein hochrelevantes Thema für viele Menschen. Er beeinflusst die Wahl ihres Lebensmittelpunkts. Wir müssen besser verstehen, wie Immobilienmärkte funktionieren und welche Wirkungen staatliche Eingriffe wie Immobiliensteuern auf Preise und Bevölkerungsstruktur haben“, erklärt Siegloch.
Mit seiner Bewerbung um den ERC Starting Grant konnte sich der 37-jährige Ökonom gegen starke internationale Konkurrenz durchsetzen. Der Rektor der Universität Mannheim, Prof. Dr. Thomas Puhl, gratulierte Prof. Dr. Sebastian Siegloch zu seinem Erfolg: „ERC Starting Grants zählen zu den höchstdotierten und prestigereichsten wissenschaftlichen Förderungen in Europa. Wir sind stolz darauf, dass ein weiterer Wissenschaftler unserer Universität mit der renommierten Förderung ausgezeichnet wurde. In den vergangenen neun Jahren hat die Mannheimer VWL insgesamt sieben ERC-Grants erhalten. Dies bestätigt unsere Position als Spitzenuniversität in den Wirtschaftswissenschaften.“
Im Rahmen des Forschungsprojekts geht Siegloch der Frage nach, wie sich unterschiedliche Maßnahmen der Wohnungspolitik auf lokale Wohnungsmärkte auswirken und die regionale Ungleichheit beeinflussen. Die Analyse der Auswirkungen verschiedener Instrumente bietet einen umfassenden Überblick über verfügbare politische Optionen. Dabei werden modernste theoretische Modelle mit sauberen empirischen Analysen kombiniert, um Effizienzkosten und Verteilungseffekte unterschiedlicher Politikmaßnahmen abzuleiten. Die Ergebnisse bieten politischen Entscheidungsträgern eine Orientierungshilfe bei der Bewältigung der Herausforderungen, die durch die aktuellen Trends auf dem Immobilienmarkt hervorgerufen werden. „Auch die Metropolregion Rhein-Neckar wird von den Veränderungen auf dem Immobilienmarkt betroffen sein – umso mehr freue ich mich, hier am Standort Mannheim eine neue internationale Forschungsgruppe aufzubauen und diesen wichtigen Fragen auf den Grund zu gehen“, ergänzt Siegloch.
Mehr zu Sebastian Sieglochs Forschung und seinem bisherigen Werdegang
unter https://www.vwl.uni-mannheim.de/siegloch
sowie https://www.zew.de/team/ssi
Der Europäische Forschungsrat ist eine von der Europäischen Kommission eingerichtete Institution zur Finanzierung von grundlagenorientierter Forschung. Die ERC Starting Grants sind Teil des Forschungs- und Innovationsprogramms der EU, Horizont 2020 und fördern vielversprechende Nachwuchswissenschaftler/
Kontakt:
Prof. Dr. Sebastian Siegloch
Universität Mannheim
68131 Mannheim
Tel. +49 621 1235-140
E-Mail: siegloch(at)uni-mannheim.de